Woher kommt Osteopathie?



Der Ursprung der osteopathischen Techniken liegt mit Sicherheit in den Anfängen der menschlichen Kulturgeschichte. Es gibt bildliche Nachweise für die gegenseitige manuelle Behandlungspraxis von Menschen bei den alten Sumerern und Ägyptern, sowie bei unseren fernöstlichen Nachbarn aus Indien und China von vor 4 bis 5 Tausend Jahren. Die Formulierung der oben skizzierten Grundideen fand erst im Laufe der letzte zweitausend Jahre in den östlichen und westlichen Hochkulturen statt. Die Idee, Kreativität und das Talent all dies zu einem Gesamtkonzept zusammenzufassen war die Gabe eines Arztes aus dem Amerika des 19°Jahrhunderts.

Dr. Andrew Taylor Still war ein Arzt, der mit seinen Fähigkeiten und seinem Wissen sehr unzufrieden war. Aufgrund dessen begann er sich mit den Traditionen und den Regeln der anatomisch orientierten Medizin auseinanderzusetzen und erkannte, daß er große manuelle Fähigkeiten besaß um diese Regeln in therapeutisches Handel zu verwandeln. Er begann wohl mit Behandlungen von verrenkten Gelenken und Wirbeln, wobei er mit der Zeit bemerkte, daß er außer den beklagten Knochenleiden, ?Osteopathien? auch andere Symptome verändern konnte. Dies führte ihn dazu die anatomischen Zusammenhänge zwischen dem Bewegungsapparat und dem Nerven - und Organsystem zu erforschen. Seine Schlußfolgerungen sind die oben skizzierten Grundregeln der osteopathischen Medizin.

Diese Grundregeln und die daraus entstandenen Techniken vermittelte er in seinen letzten Lebensjahrzehnten in seiner eigenen Schule für Osteopathie in Kirksville/Missourie.

Die Schüler seiner Schule waren ausschließlich Ärzte. Diese verbreiteten seine Lehren in kurzer Zeit über den ganzen Kontinent und anschließend anschließend in Europa.

Gleichzeitig fand eine Weiterentwicklung der Techniken statt und die wissenschaftlichen und anatomischen Kenntnisse nahmen konstant zu, so daß die O. im Laufe der Jahre eine moderne und dynamische Therapieform mit konstantem Zuwachs an Theorie und Praxis geworden ist, ohne dabei die alten Grundsätze von Dr. Still und seinen Vordenkern aus den Augen zu verlieren. Heutzutage besteht die O. aus drei anatomisch - technisch unter-schiedlichen Bereichen, die jedoch nur in ihrer Gemeinsamtheit die Idee der Ganzheit des Menschen und damit der O. verkörpern:

Strukturelle O. = Bewegungs / Stützapparat

Viscerale O. = Organe und Gefäße

Cranio-sacrale O. = Schädel,Kreutzbein und deren Inhalt

Jeder Bereich wird vom O. eingehend auf seine funktionelle Qualität untersucht und beurteilt um anschließend ein Fazit der Wechselwirkungen der Bereiche untereinander zu ziehen.

Dieses Fazit ist der osteopathische Befund, der die Grundlage bildet für die folgenden therapeutischen Techniken und Ratschläge. Die therapeutischen Techniken sind so vielfältig wie die Fähigkeit des sie praktizierenden Therapeuten, es haben sich jedoch über die Jahrzehnte feste Technikrituale heraus kristallisiert, die von besonders begabten Osteopathen erprobt und definiert wurden. Hierzu gehöhren: Dr. Littlejohn, Dr. Sutherland,

Dr. Magoun, M. Barral, Dr. Mitchell, und viele andere mehr. Die Chiropraktik sowie die Cranio-sacral-Therapie sind Abspaltungen von der O. im Laufe ihrer Entstehungsgeschichte und stellen somit einen Teil der O. dar, ohne jedoch deren Ganzheit beizubehalten. Sie sind sozusagen amputierte Kinder der Osteopathie.






 


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