Was ist Osteopathie?



Osteopathie heißt zunächst einmal nur Knochenleiden, hat aber außer seiner knöchernen Vorsilbe nichts mit der stets mit ihr in Zusammenhang gebrachten Osteoporose gemeinsam. Osteopathie (im folgenden Text mit O. bezeichnet) ist ein manuelles Medizinkonzept, bestehend aus einer ganzheitlichen Diagnostik und Therapiestruktur.

Das bedeutet, daß der Mensch als gesamtes Lebewesen mit seinen drei Komponenten Körper, Geist und Seele beurteilt und behandelt wird und nicht seine Symptome. Diese ist der erste und wichtigste osteopathische Grundsatz der allen weiteren übergeordnet ist.

Diese Einstellung begründet sich aus dem Tatbestand, daß ein Mensch aus einer befruchteten Eizelle zu einem gesamten Organismus heranreift und somit nichts anderes als ein einziges Ganzes sein kann. Die zweite Grundregel besagt, daß Leben gleich Bewegung ist. Mit Bewegung von Gelenken und Muskel, aber besonders von Flüssigkeiten und Gasen im Körper, wie Blut, Lymphe, Harn, Darminhalt, Galle, Zellflüssigkeit sowie Atemluft und Verdauungsgasen.

Wenn diese verschiedenen Körperanteile in ihrer Beweglichkeit und Flexibilität negativ verändert werden, so muß der Organismus darauf reagieren. Wenn der auslösende Reiz nur kurz und schwach ist, so wird keine besonders starke Reaktion folgen.

Ist der oder die Reize jedoch stärker und/oder von längerer Dauer, so wird der Organismus mit allen ihm zur Verfügung stehenden Reaktionssystemen darauf antworten.

Diese Reaktionen laufen im Normalfall nach den Naturgesetzen von Gleichgewicht / Ökonomie / Komfort ab.
Das bedeutet, der Körper versucht eine Kompensation der eingetretenen Störungen zu erreichen, aber unter Wahrung des
inneren und äußeren Gleichgewichtes, mit den geringst möglichen Mitteln und unter Beibehaltung seiner laufenden Fähigkeiten
und Bedürfnisse.
Dieses Ziel kann der Organismus durch seine Fähigkeiten zur Anpassung erreichen, d.h. er kann seine Strukturen an neue Funktionen anpassen, z.B. durch Muskelwachstum. Er kann aber auch seine Funktionen an veränderte Strukturen anpassen, z.B. die Atmung in der Schwangerschaft mehr in den oberen Brustkorb verlagern.

Diese Reaktionsfähigkeit nennen wir das Gesetz von Struktur und Funktion; Es ist kontinuierlich aktiv ohne das wir es bemerken.
In vielen Fällen des alltäglichen Lebens zeigt sich der Körper dazu in der Lage diese Kompensation zu schaffen. Wenn jedoch die Summe der negativen Reize ein gewisses Maß überschritten hat, dann stellt sich eine Kompensationsstörung ein, die wir gemeinhin zunächst als Symptom bezeichnen, z.B. Muskelkater oder Atemnot. Wenn irgendeine Organstruktur eine solche Störung erlebt, so ist so gut wie immer eine Bewegungsstörung oder eine Spannungszunahme des betroffenen Gewebes die Folge.

Diese Folge nennen wir Osteopathen Läsion und genau diese suchen wir in unserer Diagnostik, um sie mit unserer Therapie später zu behandeln. Das Ziel der Behandlung ist die gefundenen Läsionen in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit so zu beeinflussen, daß sie von den Funktionen und Strukturen des Organismus wieder auflösbar oder kompensierbar sind um im besten Falle den Zustand der sogenannten Homöostase zu erreichen, der das optimale Gleichgewicht aller Kräfte im gesamten Körper bedeutet und das verschwinden der aufgetretenen Symptome zur Folge hat. Der Osteopath behandelt den Menschen, nicht sein Symptom!






 


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